Ikonografie der Stadt Littau

Die Ikonografie als kunsthistorische Disziplin beschreibt und vergleicht typische Formen von Darstellungen, klassifiziert das Bildmaterial und verfolgt deren Entwicklung. Als Vergleichskunde über Darstellungen beschäftigt sich auch mit der Bestimmung des Inhalts von gestalterischen Darstellungen und Themen. Aus dieser Sicht sind die Kataloge der Ikonografie von Städten bzw. Dörfern unvertretbar. Tiefere Bedeutung von diesen Dokumenten forscht die Ikonologie – Kunde über Darlegung von Kunstwerken, über Inhalt und Sinne von Motiven und Darstellungen. Diese geht jedoch schon aus der Synthese aus und trägt zur tieferen Interpretation des Kunstwerkes bei.

Die ikonografischen Nachweise des topografischen Charakters – vor allem die Zeitveduten – sind eine wertvolle visuelle Quelle vor allem in der Arbeit von Historikern, denn gewähren anschauliche Vorstellung über die Gestaltung von Städten und Dörfern in der Vergangenheit, vor allem deren Zeitarchitekturen in Verwandlungen einiger Jahrhunderte. Unter dem Begriff Vedute verstehen wir genaue Darstellungen von Gegenden bzw. Ansiedlungen mit einem historischen, künstlerischen und dokumentarischen Denkmalwert. Der Katalog registriert ikonografische Nachweise, illustriert die Umwandlungen der Stadt Littau bis zum Jahre 1905 und schließt 218 Einträge ein. Er wurde im Jahre 1997 in der Veröffentlichung “Littau in Verwandlungen der Jahrhunderte“ herausgegeben.

Topografische Grafik, Zeichnungen und Malerei

Der Tischkalender für das Jahr 2000 mit Benennung “Alte Littau in Grafik, Zeichnungen und Malerei“, ausgegeben von Littauer Firmen DIMAS-DATA s. r.o. in Zusammenarbeit mit Druckerei Littau s. r.o. stellte die Auswahl der überlieferten reichen Ikonografie der Stadt in 52 Darstellungen dar. Die älteste bisher registrierte Darstellung von Littau ist das Werk des Prerauer Kunststechers Jan Willenberger aus dem J. 1593. Die Gestalt der Stadt in dem ersten Drittel des 17. Jahrhunderts wird durch das Ölgemälde eines unbekannten Autors zusammengebracht, das offensichtlich mit dem Jahr 1623, wenn das katastrophale Feuer beträchtlich die Stadt beschädigte, inspiriert wurde. Umgeformte Nachbildung vom Zeichner Václav Volný wurde im Jahre 1901 in der Form einer farbigen lithografischen Ansichtskarte herausgegeben. Bekannt ist auch der Gesamtanblick schlesischen Kunststechers Friedrich Bernard Werner aus dem J. 1727 und das Abbild von Littau aus den 20er Jahren des 18. Jh., eingerahmt in den sog. Rokai-Rahmen. Lavierte Zeichnung von Franz Ulrich aus dem Jahre 1817, ist ein Bestandteil eines Lageplans. Außer den ältesten Veduten – oftmals ausdrücklich stilisierten Ansichten der Stadt – wurde in der präsentierten Auswahl beträchtliche Aufmerksamkeit der Bildung von bildenden Künstlern – Grafikern, Malern und Zeichnern gewidmet – die vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bildeten. Die Ikonografie der Stadt wird so durch die ältesten Veduten, und zwar bis den 70er Jahren des 19. Jh. näher gebracht. Damals wurde ihre dokumentarische Funktion durch genaue und billige Fotografien übernommen. Die Zeitveduten – vor allem Willenbergers Gesamtanblick von Süden aus dem Jahre 1593 – inspirierten eine Reihe von Littauer bildenden Künstlern. Diese bildeten vor allem in Zeitraum seit den 20er Jahren des 20. Jh., wie es z. B. durch Werke von Jan und Václav Volný, Jan Rohm, Alois Bezdìk, Alois Kuèera, Karel Homola, František Flasar, Karel Siedler und Weiteren belegt werden, deren Reproduktionen hier abgedruckt sind. Auch die Zeitdarstellungen der Architektur von Gemeinden aus naher Umgebung waren ein Bestandteil des Kalenders. Die Auswahl der Kollektion ist durch dokumentarische Gestaltung über ausdrücklich künstlerische Gestaltung akzentuiert.

Die alte Littau in der Grafik, Zeichnung und Malerei in ihrer Auswahl stellte illustrierte Chronik der Zeit dar. Diese visuell nähert historische Architektur seinerzeit der Königsstadt, die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts von König Pøemysl Otakar II gegründet wurde. Die Stadt wurde nach einem genauen Grundrissplan gebaut, der bis heute unverändert verblieben ist. So der Quadratplatz von Anfang hatte zwei Haupt- und vier Seitenstraßen. Der Platz wurde gesäumt von Häusern, die Recht hatten, das Bier zu kochen. Die Erbauung von Steinfestungswerken mit einem Turm wurde der Stadt vom König Johann Luxemburg durch eine lateinische Urkunde im Jahre 1327 erlaubt. Das älteste Baudenkmal ist die nach dem Jahre 1500 erbaute tschechische gotische Kapelle. Die ursprünglich gotische hl. Markus-Pfarrkirche aus dem Jahre 1342 wurde mehrmalig umgebaut. Am Ende des 16. Jahrhunderts hatte die Stadt 430 Häuser und 3600 Einwohner. Im Jahre 1623 wurde fast eine Hälfte von Littau durch das Feuer vernichtet, und zwar einschließlich des schon im 13. Jahrhundert gegründeten Hospitals des hl. Geistes, am Ort hinter den Stadtumwallungen vor dem Mährisch-Neustadt-Tor (jetzige Vítìzná-Straße). Damals sind völlig 135 Häuser verbrannt. Während des Dreißigjährigen Krieges im J. 1643 wurde die Stadt durch schwedische Truppe erobert, total geplündert und deren Abwehrsystem (Wälle, Gräben, Türme und Pforten) vernichtet. Nach dem Abmarsch der schwedischen Truppen kam es zur Wiederherstellung von Mühlen, der Papierfabrik und der Walke. Die Stadt hatte einige Mühlen: Im Inneren der Festungswerke waren es die Stadtmühle, hinter den Festungswerken die Vordermühle, die Spital-, die Hájský- (die sog. Pušmýl), die Babák- und die Šargoun-Mühle. Die Letzte wurde jedoch durch die Stadt im Jahre 1787 verkauft. Die im J. 1999 in das ursprüngliche Aussehen renovierte steinerne Johannisbrücke mit Barockskulptur des hl. Jan Nepomuks ist datiert mit dem Jahr 1592. Erinnern wir, dass nach Prag und Písek geht es um die drittälteste Steinbrücke auf dem Landgebiet des tschechischen Staates. Im Jahre 1674 kam es zum Umbau und wesentlicher Ausweitung der hl. Markuskirche. Ebenfalls wurde die vernichtete hl. Jakobskirche im Jahre 1692 erneut aufgebaut. Das weitere Feuer im Jahre 1724 vernichtete 32 Häuser, die Gefängnisanstalt, das Rathaus und auch der Rathausturm mit Uhr. Der neue 72 m hohe Turm – “der höchste Turm in Mähren“ – aufgebaut im Jahre 1727, steht auf der Marchfurche, die als Neèíz genannt wird. Die aus dem J. 1724 stammende Pestsäule ist situiert in nordöstlichem Teil des Pøemysl-Otakar-Platzes und erinnert an die Pest aus dem Jahre 1714. Die ursprünglichen mit dem Schild in die Straßen gerichteten Häuser mit dem Bierbraurecht wurden nach und nach in den Renaissancestil mit hohen Gesims-Stirn-Mauern umgebaut. Das Feuer im Jahre 1813 vernichtete 17 Häuser und das Olmützer Tor. Beträchtliche städtebauliche und architektonische Entwicklung der Stadt trat erst nach dem Jahre 1848 ein, wenn die Mehrheit von bürgerlichen Häusern in die gegenwärtige Gestaltung stufenweise umgebaut wurde.

Der städtebaulichen Entwicklung, der Architektur und den Schenkhäusern in der Stadt wird auch die Website www.mujweb.cz/ob­chod/senk gewidmet, vor allem jedoch die im Jahre 1996 herausgegebene Publikation „Merkwürdigkeiten der alten Littau“ von Vlasta Kauerová und Miroslav Koudela. Des weiteren sind es das im Jahre 2001 herausgegebene Werk von Vítìzslav Kollmann “Schank unter der Apotheke“, die in den Littauer Zeitungen in den Jahren 2001 – 2002 publizierte Beitragsserie von Lubomír Šik mit Benennung “Häuser mit dem Bierbraurecht in Littau“, und seine im Jahre 1996 im Almanach Littau abgedruckte Studie “Littauer Erwerbe“.

Außer den vor allem aus dem 18. Jahrhundert datierten Zeitveduten, die jedoch oftmals schon beträchtlich stilisiert sind, bietet eine gute Vorstellung über das Aussehen der Stadt am Anfang des 19. Jahrhunderts eine Reihe von Aquarellzeichnungen an – Anblicke auf historische Littauer Merkwürdigkeiten – von Donát Ulrich, des letzten Stadtburggrafen, die seine handgeschriebene Chronik der Stadt Littau aus der Jahren 1860 – 1873 illustrieren. Fügen wir hinzu, dass D. Ulrich u. a. auch der Autor von zweidimensionalen Ölgemälden ist, die das Aussehen des Littauer Schießhauses (jetzt des Museumsgebäudes) am Ende des 18. und am Anfang des 19. Jahrhunderts darstellen. Kirchliche auch weltliche Architektur, das Zeitaussehen der Straßen und die Stadtstillleben werden vor allem durch Zeichnungen von Littauer bildenden Künstlern aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dokumentiert. Die Zeitatmosphäre des Marktes auf dem Pøemysl-Otakar-Platz bringt die Ölgemälde von Alois Kuèera aus dem Jahre 1943 zusammen, die heute in der Verwaltung der Littauer Grundkunstschule ist. Wirkungsvoll ist z. B. auch sein Holzschnitt aus dem Jahre 1935, der ebenfalls den Markt auf dem Platz gegenüber erfasst. Dokumentarisch wertvoll ist z. B. die Federzeichnung von Jan Volný, die die Spitalkapelle (niederrissen im J. 1938) von Nordost illustriert. Des weiteren sind das die Aquarellzeichnung der Johannisbrücke von Nordwest aus dem J. 1936, vor allem jedoch seine retrospektive Zeichnung des Mährisch-Neustadt-Tors von Norden aus dem 18. Jahrhundert aus dem J. 1930 und retrospektive Aquarellzeichnung von Alois Bezdìk, darstellend das Olmützer Tor von Süden im Jahre 1866 (niederrissen in 1871). Fügen wir noch hinzu, dass die von František Flasar im Jahre 1944 gebildeten Lunetten im Trauzimmer des Littauer Rathauses u. a. auch durch die Zeitveduten der Stadt inspiriert wurden. Dieser Maler bildete im Jahre 1943 auf Bestellung des Littauer Geschäftsmanns Stanislav Smékal auch ein monumentales Bild nach der Vedute von Friedrich Bernard Werner, die Erstürmung von Littau durch die Schweden im Jahre 1643 illustrieren.

In die vorliegende Kollektion haben wir auch ideale Veduten von industriellen Objekten der Stadt und auch der Umgebung eingereiht, die schon seit Ende des 19. Jahrhunderts die Bezugnahme von Firmenbriefen dekorieren. Überwiegender Teil von den in chronologischer Reihenfolge geordneten und hier abgedruckten ikonografischen Dokumenten wurde der Öffentlichkeit vorgestellt zum ersten Male.

Alte Fotografien

Der Tischkalender für das Jahr 2002 mit Benennung „Littau auf alten Fotografien“, ausgegeben in Oktober 2001 in Zusammenarbeit mit Firmen DIMAS-DATA s.r.o. und der Druckerei OBR in Mostkovice wurde ein weiteres Werk in der Edition von historischen Kalendern, die das Aussehen von Littau in der Vergangenheit illustrieren. Durch die Weise der Ausführung knüpfte dieser an die Auswahl von ikonografischen Materialien an, präsentiert durch das Kalender für das Jahr 2000 mit Benennung “Alte Littau in der Grafik, Zeichnung und Malerei“, publiziert im Jahre 1999.

Ausgewählte Kollektion von 52 chronologisch geordneten alten dokumentarischen Fotografien präsentierte die Bauentwicklung von Littau seit den 80er Jahren des 19. Jh. bis zum Anfang der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts.

Die Architektonische Entwicklung der Stadt illustriert durch alte Fotografien aus den 70. Jahren des 19. Jh., bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts stagnierte bis in die 70er Jahre des 19. Jh., wo es meistenteils nur zu Umbauten kam. So z. B. das Gasthaus “Zum schwarzen Bär“ auf der Nordseite des Pøemysl-Otakar-Platzes wurde im Jahre 1879 auf die Darlehenskasse umgebaut. Deren heutiges Aussehen ist mit dem Jahre 1912 datiert. Der March-Priel Neèíz, der den Pøemysl-Otakar-Platz von Westen zum Osten schneidet, wurde bis zum Jahre 1856 geöffnet. Damals wurde er auch mit Straßenpflaster überbrückt. Der Neubau der deutschen Schule auf der Komenský-Straße ist mit dem Jahr 1864 datiert. Niederreißen beider Stadttore (des Mährisch-Neustadt- und Olmützer Tores) und eines Teiles der Stadtverschanzung folgte in den Jahren 1871 – 1872. An der Stelle des Littauer Pulverturmes (des Pulverwerkes) wuchs im Jahre 1875 deutsche „Turnhalle“ empor. Wirtschaftliche Entwicklung wurde ermöglicht durch den Bau der Aktienzuckerfabrik im Jahre 1870, die Haas Mälzerei beim Bahnhof – nördlich von der alten Stadt (1876) und der Umbau der Pflockfabrik aus dem J. 1872 auf eine weitere Mälzerei (seit dem J. 1905 als die Blechwarenfabrik – jetzt Papcel, a.s.). In 1893 wurde tschechische Aktienbrauerei mit einer Mälzerei, im Jahre 1900 die Spiritusfabrik und das Hefewerk aufgebaut. Schnelle Entwicklung, vor allem der Nahrungsmitte­lindustrie, forderte der Ausbau der Eisenbahnlinie aus der nahen Gemeinde Èervenka zur Stadt im J. 1886 an. Hlaváèeks Fabrik (jetzt Alibona a.s.) entstand auf dem Kataster der Gemeinde Nasobùrky im Jahre 1912.

Seit Anfang der 80er Jahren des 19. Jh. wurde die Hus-Straße zur Achse der Bauentwicklung, wo im Jahre 1892 Turnhalle und in 1910 die Jugendstilvilla von Ortsrichter Václav Socha emporwuchs. In der Jungmannstraße wurde 1895 die Knaben- und Bürgerschule aufgebaut. Die architektonisch wirksame Dominante des Neurenaissance­gebäudes der tschechischen Realschule am Mährisch-Neustadt-Teich (jetzt das Jan-Opletal-Gymnasium) erbaut im Jahre 1904, lockt unaufhörlich zahlreiche Fotografen. Das Gartenvillenviertel hinter der Realschule wurde im Verlauf der 30er Jahre des 20. Jh. ausgebaut. Das Objekt für die Winterwirtschaf­tsschule in der Palacký-Straße wurde im Jahre 1896 aufgebaut. Das gegenüberliegende Gebäude – die ehemalige Wirtschaftsge­nossenschaft für das Littauer Bezirk und dessen Umgebung stammt aus dem Jahre 1896. Der weitere rasante Bauaufschwung der Stadt trat nach den siegreichen Wahlen in November 1899 ein, wenn das Rathaus ganz durch das tschechische Element beherrscht wurde. Letzte Bastei der Deutschen in der Stadt wurde das deutsche Haus, das am Platz des Wachlergasthauses “Zum goldenen Hirsch“ (U zlatého jelena) auf der Ostseite des Pøemysl-Otakar-Platzes im Jahre 1899 – heute der Stadtklub aufgebaut wurde.

Die älteste bisher registrierte Fotografie ist mit dem Jahr 1864 datiert. Sie dokumentiert damaliges Aussehen des Pøemysl-Otakar-Platzes. Es handelt sich um eine unikale Reportageaufnahme, die Zeitatmosphäre beim Fest der Weihung der Bundesfahne des hiesigen männlichen Sängerbundes illustriert. Aus demselben Jahre ist offensichtlich auch die Fotografie, die das Aussehen des ursprünglichen Schulgebäudes in der Komenský-Straße dokumentiert. Weitere älteste überwiegend vom Maler und Fotografen R. N. Schimonský angeschaffte Aufnahmen der Stadt aus dem Ende der 60er und dem Beginn der 70er Jahren des 19. Jh. illustrieren das Aussehen der Stadt von Norden, Mährisch-Neustadt- und Olmützer Tor und vor allem Zeitzustand des Pøemysl-Otakar-Platzes. Das Stadtkolorit in den 80er Jahren des 19. Jh. ist durch ebenfalls eine Reihe von stereoskopischen Fotografien erfasst. In den Jahren 1890–1891 pflegte hier Fotograf Antonín Smékal aus Loštice zu fahren und im Jahre 1892 errichtete hier Fotograf Antonín Šebesta sein Atelier. Aus den weiteren Ortsfotografen erinnern wir Ant. Mitschala aus Mährisch-Neustadt an, der sich hier ebenfalls eine Filiale errichtete, des weiteren B. Ruml, der hier seit dem J. 1896 wirkte, Olmützer Fotograf A. Wüst und eine Reihe von weiteren. Ausgewählte Aufnahmen aus den 90er Jahren des 19. Jh. dokumentieren z. B. die Bauerndarlehen­skasse, die Bauernaktienbrau­erei mit der Mälzerei, die Schulen und Kirchen, den Bau des Deutschen Hauses am Ort des niedergerissenen Gasthauses “Zum goldenen Hirsch“ auf der Ostseite des Pøemysl-Otakar-Platzes (jetzt der Sitz des Stadtklubs), u. a.

Erste Luftaufnahmen aus dem dem Beginn der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts gewähren anschauliche Vorstellung über die städtebauliche Zeitanordnung dieser seinerzeit Königsstadt, die in drei folgende Teile gegliedert wurde: die Innenstadt, der Olmützer- und Mährisch-Neustadt Vorort.

Überwiegender Teil der im Kalender präsentierten Aufnahmen wurde zum ersten Male gedruckt. Um der Öffentlichkeit illustrierte Chronik der Stadt zu nahe legen, herstellte das DIMAS-Studio einen vierzig Minuten langen dokumentarischen DVD-Film mit Benennung “Littau in Verwandlungen der Jahrhunderte“. Hier wurde eine Reihe von ikonografischen Materialien verwendet, die im historischen Kontext die städtebauliche und architektonische Entwicklung der Stadt, und zwar seit der Grundlegung im 13. Jahrhundert, bis in die Gegenwart dokumentieren. Den Film ist es möglich, in der Realitätenkanzlei DIMAS, 1. máje 792 Littau zu kaufen (siehe auch www.mujweb.cz/ob­chod/dimas). Diese orientiert sich auf das Litovel-Gebiet und bietet auch spezialisierte Nachforschungsdi­enste aus den eigenen durchlaufend ergänzten Datenbanken an, die auf Ikonografie und Bibliografie der Architektur und Geschichte in der Region Mähren und Schlesien gerichtet sind. Details siehe auf der Website www.ikonografi­emoravy.cz, die der Ikonografie und Bibliografie von Mähren und dem tschechischen Schlesien gewidmet ist. Für die Interessenten fügen wir hinzu, dass die reine in den Datenbanken registrierte Bibliografie von Artikeln und Studien aus der Geschichte und der Architektur der Stadt Littau und der Littauer-Region gegenwärtig über 1000 Einträge umfasst.

Alte Ansichtskarten

Zur Ikonografie der Stadt reihen wir ebenfalls älteste topografische Ansichtskarten, vor allem die Produktion aus dem Zeitraum langer Adressen, d. h. Zeitraum circa bis zum Jahre 1905. Die Mitteilung wurde auf der Vorderseite der Ansichtskarte geschrieben und deren Hinterseite diente nur für die Adresse. Diese Frühproduktion ist typisch für ihre ästhetisch wirksamen Elemente des vegetativen Dekors des Jugendstils mit kalligrafischen Zeitbeschriftungen.

Die älteste Littauer topografische Ansichtskarte ist datiert mit dem Jahr 1896. Es geht um eine grün getönte Lichtdruck-Montageansichtskar­te mit fünf Stadtaufnahmen und –teilen mit Beschriftungen in deutscher Sprache, herausgegeben von Meißner Firma Kretschmar & Schatz. Am Ende des 19. Jahrhunderts waren vor allem farbige lithografische Ansichtskarten sehr beliebt, die anfangs vor allem durch Wiener Firma Karl Schwidernoch herausgegeben wurden. Früh folgten topografische Licht- und Farbendruck-Ansichtskarte aus der Produktion von örtlichen Littauer Firmen, als z. B.: R. Fest, R. Mazáè, A. Prokeš, R. Ruml, J. Rùžièková, St. Smékal u. a. Topografische Zeitansichtskarten, die auch ältere fotografische Aufnahmen verwendeten, sind heute eine Erinnerung an oftmals schon nicht mehr existierende Bauten, die seinerzeit das Stadtkolorit vollbrachten (z. B. Tore, die Spitalkapelle bei der hl. Johannesbrücke, das Stanislav-Smékal-Handelshaus auf dem Pøemysl-Otakar-Platz, das Wachlergasthaus auf der Ostseite des Pøemysl-Otakar-Platzes (später auf diesem Ort wurde das sog. Deutsches Haus ausgebaut), des weiteren umgebautes Objekt des ursprünglichen Gasthauses “Zum Schwarzen Bär“ für Zwecke der Bauern-Aktien-Vorschusskasse auf nordöstlicher Seite des Pøemysl-Otakar-Platzes, das Zunfthaus in der Masarykstraße, die Mühle und ursprüngliche Bebauung in der Vítìzná-Straße, das Gebäude der Spiritusfabrik in der Palacký-Straße – bekannt vielmehr als Objekt der Tesla-Fabrik Littau n. p., die Turnhalle – später umgebaut auf Huskörper, Gartenhäuschen beim Mährisch-Neustadt- und Olmützer Teich und im Friedenspark, sog. Turnhalle in der Havlíèek-Straße, umgebautes Gebäude der ursprünglichen Bürgerbrauerei in der Božena-Nìmcová-Straße, die Stadtmühle in der Mlýnská-Straße usw.).

Der Konfrontation der manchen heute schon verschwundenen Objekte, die auf den Zeitfotografien und Ansichtskarten der Stadt Littau mit gegenwärtigen Aufnahmen dokumentiert sind, ist die Aufmerksamkeit auch in der Bildbeilage dieses Beitrages gewidmet. Topografische Ansichtskarten haben in Littau mehr als hundertjährige Tradition. Aus der Hinsicht der Aufnahmen, die meisten von diesen Ansichtskarten wird dem Littauer Pøemysl-Otakar-Platz gewidmet, weiter den Hauptstraßen und beiden Teichen und nach dem Jahre 1904 der Realschule, später dem Gymnasium. Für das Studium des architektonischen Entwicklungsganges der Gemeinden ist die Erhaltung der ursprünglichen Produktion von diesen illustrierten Chroniken in den Museen- und der Urkundensammlungen und auch in den privaten Kollektionen unvertretbar. Von Bedeutung für dieses Studium sind vor allem die Einaufnahmean­sichtskarten, wo die dokumentarische Funktion über die ästhetische Funktion überwiegt. Diese ist vielmehr für die Mehr-Aufnahme-Ansichtskarten (Fotomontagen) charakteristisch. Die ausgewählte Kollektion aus den oben genannten ikonografischen Dokumenten, die die Entwicklung der Stadt im Verlauf einiger Jahrhunderte illustrieren, wurde zum ersten Male von der Öffentlichkeit auf der Ausstellung “Alte Littau“ im Jahre 1984 gesehen. Diese wurde vom Heimatmuseum in Olmütz in ihrer damaligen Niederlassung in Littau – jetzt das Stadtmuseum in Littau – abgehalten. Die Kammerausstellung von den gegenwärtigen Stadtaufnahmen in Konfrontation mit alten Fotografien und Ansichtskarten ist in der Grundschule des Prof. V. Vejdovský in Littau situiert. Die Auswahl aus der Kollektion von alten topografischen Ansichtskarten aus Littau und der Umgebung wurde reproduziert in repräsentativer Veröffentlichung “Album der alten Ansichtskarten der Olmützer Region“, ausgegeben in tschechischer und deutscher Sprachmutation im Jahre 2001. Digitale Firmenvideoda­tenbank aus der Region (Scans von ikonografischen und fotografischen Dokumenten, die die Entwicklung der Littauer Region illustrieren) heute zählt auf 5000 Aufnahmen und Videoaufnahmen.

Hiermit wenden wir auf die Öffentlichkeit mit der Bitte um Verleihung von Zeitaufnahmen und Ansichtskarten der Stadt Littau und deren Umgebung für die Vorbereitung von weiteren Kalendern, Werbungsmerkblättern und Dokumentarfilmen, und zwar auf die Adresse:

Addresse
PhDr. Vítìzslav Kollmann, 1.máje 792, 78401 Litovel, Tschechische Republik
Mobiltelefon
+420 603 450 338
E-Mail
v.kollmann@iol.cz

Websites

Auszug aus dem Film “Littau in Verwandlungen der Jahrhunderte

Übersetzt von: ing. Pavel SIÈ